Akupunktur

Die Akupunktur als ein Teil der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) zählt zu den ältesten Heilmethoden. Sie ist in das philosophische System von „Yin und Yang“ eingebunden.

Yin und Yang bedeuten polare Kräfte, welche sich entgegengesetzt gegenüberstehen, sich jedoch auch durchdringen. Das bekannte Symbol, die Monade, symbolisiert die ganzheitliche Harmonie durch Gegensätze.

Der Begriff Akupunktur setzt sich aus den Worten „acus“=Nadel und „punctura“= Einstich zusammen. Durch das gezielte Platzieren von dünnen Nadeln kann blockierte Energie wieder frei fließen.

Dieser Zustand des Fließens ist die Voraussetzung für intakte Regulation und Gesundheit. Demzufolge werden Krankheiten als Disharmonien des sogenannten Qi-Fluss (Qi – Begriff aus dem Daoismus, oft übersetzt als „vitale Energie“, „ Lebenskraft“ oder „den alles durchdringenden kosmischen Geist“), welcher in den „Meridianen“ (nach TCM Leitbahnen oder Kanäle, in denen die Energie fließt) von statten geht, betrachtet.

Der freie Fluss des Qi innerhalb der entsprechenden Meridiane ist das Ziel der therapeutischen Bemühungen. Die genaue Wirkungsweise konnte seitens der „westlichen Medizin“ noch nicht genau erklärt werden. Es wird postuliert, dass durch den stimulierenden Reiz der Nadeln die Ausschüttung schmerzlindernder und stimmungsaufhellender körpereigener Substanzen z. B. Endorphine, Serotonin oder Enkephaline ( im umgangssprachlichen Gebrauch auch oft als sogenannte Glückshormone bezeichnet) ausgelöst wird.

Große wissenschaftliche Studien (z. B. ART- oder GERAC-Studie) weisen die Wirksamkeit der Akupunktur bei chronischen Rücken-, Gelenk- und Kopfschmerzen nach.
Auch mit dem recht modernen Verfahren der „funktionellen Kernspintomografie“ lässt sich die Wirkung der Akupunktur mit einer Erhöhung des Stoffwechsels im assoziierten Hirnareal verifizieren.

Die erste Stufe einer gesundheitlichen Störung entspricht einem gestörten Energiefluss. In seltenen Fällen kann bereits das von einzelnen Menschen wahrgenommen werden. Es nötigt zum Strecken und Bewegen des Körpers, oder die betroffene Stelle wird massiert, was dann häufig eine Besserung bringt.

Natürlich können körperliche Überlastungen aber auch physische und psychische Traumata den freien Fluss des Qi behindern. Die Störung des Energieflusses kann jedoch mitunter lange Zeit, oft mehrere Jahre, bestehen, ohne dass es eine Veränderung an menschlichen Organen oder Organsystemen bewirkt. In vielen Fällen bleibt es von den Betroffenen unbemerkt.

So kann zum Beispiel eine Blockade im Energiefluss über längere Zeit Blockaden der Wirbelsäule hervorrufen, ohne dass primär akute physische Einwirkungen wie z. B. Verheben, eine ungewohnte stärkere körperliche Aktivität oder äußere Faktoren wie extreme Nässe, Kälte oder Windexposition vorausgegangen sein müssen. Auch komplexere dann bereits strukturelle Störungen wie z. B. Osteochondrose haben vermutlich ihren Ursprung in Blockaden des Energieflusses. In meiner über 30jährigen Erfahrung im Umgang mit Patienten wurde mir häufig von Betroffenen berichtet, dass sie z. B. vor einem Herzinfarkt oder Schlaganfall eine lange Zeit zuvor bereits eigentümliche Beklemmungsempfindungen meist im Bauch- oder Brustbereich, aber auch Kopfdruck verspürt hatten.

Für mich bestätigt sich meine Sicht bezüglich des Energieflusses, wenn bei vielen langjährig bestehenden therapieresistenten Schmerzzuständen oder langanhaltenden Entzündungen im oberen Körperbereich (z.B. heftiger Nacken- Kopf-und Gesichtsschmerz, oder langjährige chronische Entzündungen aus dem HNO-Bereich) allein durch Nadelapplikation im Bereich der Beine und Füße (oftmals bereits während der therapeutischen Sitzung) eine deutliche Besserung erreicht wird.

Zu Beginn einer Behandlung gilt es, Schmerzspitzen und -anfallshäufigkeit zu reduzieren und so allmählich eine Verbesserung der Lebensqualität zu erreichen, das Ziel weiterer therapeutischer Sitzungen ist natürlich Beschwerdefreiheit. Das ist aber leider nicht immer erreichbar.

Patienten, welche langjährig unter Migräne oder an chronischen Schmerzen im Bereich des Bewegungsapparates (Wirbelsäule, Schulter, Knie usw.) gelitten hatten und in unserer Praxis mit Akupunktur behandelt wurden, berichten sehr häufig von deutlichen Verbesserungen der Beschwerden bis hin zum völligen Verschwinden derselben. Nebenbei bemerken sie oft eine Steigerung der Leistungsfähigkeit und eine vermehrte psychische Ausgeglichenheit.

Zu den häufigsten Nebenwirkungen der Akupunktur zählen leichte Hämatome (Blutergüsse), eine eventuell auftretende kurzeitige Verschlechterung der Beschwerden (welche von allein verschwindet und meist von einer deutlichen Verbesserung der Beschwerden gefolgt wird; als sogenannte „Erstverschlimmerung“ auch in der Homöopathie bekannt), sehr selten kurze und sich spontan normalisierende Kreislaufreaktionen und Muskelkater.

Es werden nur steril verpackte Einmalnadeln aus Edelstahl verwendet, so lässt sich ein eventuelles Infektionsrisiko minimieren.